Südafrikanische Teekultur – über Rooibos Tee, Honigbusch und mehr
Südafrikanische Teekultur rückte spätestens 2010 in den Fokus der Weltöffentlichkeit. Alle befanden sich im Fußballfieber und wollten mehr wissen über das Gastland der Weltmeisterschaft. Vor allem Rooibos Tee wurde zum Symbol südafrikanischer Teekultur, war es doch der Exportschlager schlechthin. Doch es gibt noch mehr Interessantes über südafrikanische Teesorten zu berichten.
Südafrikanische Teekultur - gibt es die überhaupt?
Vor allem zwei Sorten Tee stehen exemplarisch für südafrikanische Teesorten: Rooibos Tee und Honeybush. Beide genießt man in allen möglichen Varianten, pur oder mit Früchten. Am weitesten verbreitet ist aber der Rooibostee, der ausschließlich in Südafrika angebaut wird. Deshalb besitzt Südafrika sehr wohl eine Teekultur, wenn auch anders, als wir das von einer klassischen Teekultur erwarten. Hier gibt es keine Zeremonie, keine speziellen Gefäße und auch keine Uhrzeit, zu der man sich zum Genuss versammelt. Rooibos ist vielmehr ein klassisches Alltagsgetränk, vergleichbar unserem Mineralwasser.
Rooibos Tee - eine Art Nationalgetränk
Rotbusch, Rooibos und Rooibusch bezeichnen dasselbe. Dieser Tee wird in seinem Herkunftsland in rauen Mengen getrunken: Bereits Säuglinge konsumieren ihn ohne Probleme, denn er ist gut bekömmlich und zudem erschwinglich. Eine aufwendige Zeremonie ist hier nicht erforderlich, im Gegenteil. Sie würde vermutlich eher stören.
Weil im Rooibos kein Koffein enthalten ist, trinkt man ihn zu jeder Tages- oder auch Nachtzeit. Das Aufbrühen ist denkbar einfach: Teeblätter in einer Kanne aufgießen, Tee eingießen und trinken. Die Teeblätter verbleiben in der Kanne, weil sie sich mehrfach aufgießen lassen. Bei Bedarf gießt man also erneut auf und wechselt die Teeblätter erst dann, wenn der Geschmack zu wünschen übrig lässt.
So trinkt man Rooibos Tee
Dieser Tee eignet sich für viele verschiedene Zwecke: Man kann ihn kalt oder auch heiß trinken. Deshalb ist er weit verbreitet und wird zu jedem Anlass konsumiert. Damit ist er ein klassischer Durstlöscher, der sich für alle möglichen Gelegenheiten eignet. Als ideales Sommergetränk gibt es ihn natürlich auch als Eistee. Ob man wenig oder viel davon trinkt, macht keinen Unterschied, denn er wird im Allgemeinen gut vertragen. Der Mix mit Saft ist möglich, ebenso schmeckt er gut mit crushed Eis oder als Shake mit Früchten und leckerem Speiseeis.
Südafrikanische Teesorten: Honeybush
Die südafrikanische Teekultur umfasst aber nicht nur Rooibos. Vielmehr gehört dazu noch eine weitere, weniger bekannte Teesorte: Honeybush oder auch Honigbusch Tee. Dabei handelt es sich um einen gelblichen Busch, der im Gebirge in schattigen Gegenden wächst. Diese Pflanze mag es eher kühl. Sie wird bis zu drei Meter groß und blüht im Frühjahr und im Sommer. Diese Blüten sind die Grundlage für den Tee: Tiefgelb in der Farbe, duften sie auffällig nach Honig. Der Tee daraus ist mild und leicht süß. Erste Erwähnung findet er bereits in den Achtzigern des 19. Jahrhunderts. Doch es sollte noch hundert Jahre dauern, bis er systematisch angebaut wurde. Wesentlich bekannter und auch verbreiteter ist sein Rivale, der Rooibostee.
Rooibos Tee - das Symbol für südafrikanische Teekultur
Rooibos ist Afrikaans und wird "Roi-boss" gesprochen. Es bedeutet roter Busch. Er wird aus den Blättern und Zweigen einer Pflanze gemacht, die ausschließlich in den Bergregionen im Südwesten des Landes wächst. Dabei handelt es sich nicht um die klassische Teepflanze Camellia Sinensis, sondern um den Hülsenfrüchtler Aspalathus linearis. In ganz Südafrika gibt es nur fünf Rooibos-Plantagen. Hier, in den Cedarbergen, herrscht ein extremes Klima. Das braucht die Pflanze zum Gedeihen: Nur so kann sie alle nötigen Säfte entwickeln, welche beim Rooibos so geschätzt werden. Dazu muss es heiß sein, und trocken mit kühlen Nächten. Sandiger Boden ist ebenso unabdingbar. All dies liefert offenbar exklusiv die Cedarberg Mountain Region: Wer bisher versuchte, den Tee woanders anzubauen, scheiterte. Darum ist der Tee oft Synonym für südafrikanische Teekultur, zudem einer der Exportschlager Südafrikas. Über die Hälfte jeder Ernte kommt nach Europa, mit Deutschland als Hauptabnehmer.
Rooibos Tee: die Geschichte
Erstmalige Erwähnung findet Rooibos schon im Jahr 1772 durch den Botaniker Carl Peter Thunberg. Er beschrieb die Teepflanze und den daraus hergestellten Tee als Getränk des Khoi-Volkes. Holländische Siedler bevorzugten als südafrikanische Teesorten ebenfalls Rooibos. Ihnen diente der heimische Tee als Ersatz für den unerschwinglichen Tee aus anderen Ländern. Doch erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts exportierte man Rooibos gewerbsmäßig nach Europa. In den Sechzigern sagte man ihm verschiedene Heilswirkungen nach, die zwar nicht ausreichend belegt sind. Doch das steigerte seine Popularität im westlichen Kulturkreis enorm, weshalb heute Rooibos zu den beliebtesten Teesorten überhaupt zählt.
Rooibos: Innovation oder Klassiker?
Nur Kenner wissen, dass es auch grünen Rooibos gibt. Er wurde speziell gezüchtet und wird seit 1995 in alle Welt vertrieben. Auch einen Tee Espresso aus Rooibos, einen Mix der beiden gleichnamigen Getränke, brachte Südafrikas Teekultur bereits hervor. Erhältlich ist dies seit 2006 in gut sortierten Läden des Einzelhandels. Wirklich durchsetzen konnte sich bisher aber nur der altbekannte Rooibostee. Er ist in der Farbe rötlich. Würzig im Duft, kommt er schwarzem Tee nahe, enthält aber kein Koffein. Und noch einen Unterschied gibt es zu schwarzem Tee: Rooibos enthält kaum Gerbstoffe (Tannine). Dafür bietet er zahlreiche andere wertvolle Inhaltsstoffe, etwa Kalzium, Eisen und Vitamin C. Es gibt zahlreiche Sorten, zum Beispiel Rooibos Super Grade Long Cut. Generell sollten Sie losem Tee den Vorzug geben, da hier häufig edlere Sorten verarbeitet sind. Teebeutel sind zudem häufig künstlich aromatisiert, was den ursprünglichen Geschmack beeinträchtigt.
Südafrikanische Teekultur am Scheideweg?
Außerhalb Südafrikas wird vor allem Rooibos wahrgenommen. Doch alle Versuche, die Pflanze woanders nachzuzüchten, scheiterten. Das sollte eine gute Voraussetzung für die Entwicklung einer eigenen Teekultur sein. Die allerdings präsentiert sich bisher in drei recht unterschiedlichen Richtungen. Neben der klassischen Rooibos Kultur sind das die alte britische Tradition. Hinzu kommt eine noch recht junge, erst im Entstehen begriffene südafrikanische Teekultur. Es begann vor wenigen Jahren in Kapstadt. Dort entstehen immer mehr Teestuben, entweder als Teil großer Hotels oder unabhängig. In die südafrikanische Teekultur eintauchen heißt dort mehr als einfach nur Tee trinken. Dabei setzt man auf Importe aus den großen Tee-Ländern Asiens. In der Teestube zelebriert man Teezeremonien, entspannt sich, schottet sich vom Alltag draußen ab. Beruhigende Musik oder auch Wassergeplätscher sollen dabei unterstützen. Passende Teegefäße runden das Ambiente ab.
Eine relativ junge Kette nennt sich Nigiro Tea Merchants. Die Betreiber sind unter anderem daran interessiert, südafrikanischen Tee in der Wertschätzung zu steigern.
Vom Alltagsgetränk soll dieser Tee zu einem ebenso wertvollen Getränk werden wie seine asiatischen Pendants. Zurzeit wird der beste Rooibos noch exportiert. Das möchte Nigiro gern ändern und bietet seinen Kunden jetzt schon hohe Qualität auch bei Rooibos.
Südafrikanische Teekultur - britische Tradition
Auch das ist südafrikanische Teekultur: eine alte Tradition, welche sich an britische Traditionen anlehnt. Dabei serviert man High Tea zu unterschiedlichen Zeiten, vor allem in noblen Hotels. Das Angebot umfasst Tees nahezu aller Sorten, von chinesischem Oolong Tee bis hin zum Klassiker Earl Grey. Dazu gibt es süße oder auch herzhafte Mahlzeiten. Der ureigene südafrikanische Tee, egal ob Honigbusch oder Rotbusch, spielt hier kaum eine Rolle.
Moderne südafrikanische Teekultur zeichnet sich somit vor allem durch Vielfalt aus. Verschiedene Traditionen bestehen friedlich nebeneinanderher, die sich an ein ganz unterschiedliches Publikum richten. Ob sich daraus einmal eine wirklich homogene Teekultur entwickelt, wird die Zukunft zeigen.
Rooibos Tee - so genießen Sie ihn richtig
Entdecken Sie die südafrikanische Teekultur - genießen Sie Rooibostee in mehreren Aufgüssen. Dabei beträgt die Ziehzeit nur beim ersten Aufguss fünf Minuten. Anschließend reichen drei Minuten pro Aufguss. Der Tee eignet sich auch gut für Kinder, denn er enthält kein Koffein.
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