Indische Teekultur und indische Teesorten
Es gibt hier keine eleganten Rituale wie in China oder gar Japan, bei denen es mehr um Achtsamkeitsübungen oder Meditation geht als um das Getränk. Trotzdem ist Tee von dem Subkontinent schon lange nicht mehr wegzudenken, auch wenn sein Genuss keine spirituelle Bedeutung hat.
Eine kurze Geschichte der indischen Teekultur
Bereits seit dem 17. Jahrhundert wurde Tee in dem großen südasiatischen Land gern getrunken, dort aber nicht angebaut, sondern aus China importiert. Während der Kolonialzeit wollten sich die Engländer vom Reich der Mitte unabhängig machen, deshalb wurden die Sträucher seit dem frühen 19. Jahrhundert in Indien gepflanzt. Es dauerte nur wenige Jahre, bevor das so erfolgreich geschah, dass Importe nicht nur unnötig wurden, sondern der reichliche Überschuss nach Europa exportiert werden konnte. Tee war seit dieser Zeit auch in seinen Anbaugebieten kein Luxus mehr, sondern wurde das Getränk der gesamten Bevölkerung.
Berühmte Sorten der indischen Teekultur
Darjeeling und Assam sind die Namen weltweit beliebter Tees. Die Regionen, aus denen sie stammen, sind im Nordosten gelegen. Blumig-mild ist vor allem der Aufguss von der ersten Ernte des Jahres aus der erstgenannten Gegend, dem gleichnamigen Distrikt in Bengalen. Kräftig-intensiv dagegen und dunkelbraun in der Tasse erscheint der zweite Tee aus dem Bundesstaat Assam. Diesen herben Typus kennen Sie. Aus ihm besteht der größte Teil der Ostfriesenmischung. Unbedingt der Erwähnung wert sind noch zwei andere indische Teesorten: Sikkim, der in einem weiteren Bundesstaat im Nordosten gezogen wird und ähnlich wie Darjeeling schmeckt, aber etwas kräftiger, und Nilgiri, der im südindischen Hochland kultiviert wird und an den aromatischen Ceylon-Tee erinnert.
Chai
Das Wort bedeutet von Osteuropa bis Asien Tee, aber bei uns wird darunter meist die spezielle Art verstanden, wie der Aufguss entsprechend der indischen Teekultur zubereitet wird. Eigentlich heißt er auf Hindi Masala Chai. Milch, Zucker und Gewürze gehören hinein. Er ist nicht nur ein Getränk, sondern zufolge seiner Originalrezeptur ein relativ nährstoffreiches Lebensmittel.
Wie wird er in Indien zubereitet?
Masala Chai, das fällt jedem Kenner zuerst ein, wenn er an indische Teekultur denkt. Er ist stark, nahrhaft, er ist süß und würzig. Vor allem Kardamom, Zimt, Ingwer, Pfefferkörner, Nelken, Sternanis und Muskat werden mit Wasser in einem Topf aufgekocht, dann Teeblätter, Milch und Zucker dazugegeben, alles noch einmal zum Aufwallen gebracht und schließlich durchgesiebt. Milch wird hinzugefügt, viel davon! Oft besteht die gesamte Flüssigkeit aus nichts anderem. Das Ergebnis ist dann ein etwas sämiger und sehr gehaltvoller Trunk.
Gesunde Alternativen
Das Originalrezept der indischen Teekultur verlangt also eine ganze Menge Koffein, Milch und Zucker. Für eine gesunde Variante können Sie statt Schwarztee Rooibos verwenden oder zumindest einen Teil des Wachmachers durch ihn ersetzen, vor allem, wenn der Tag schon fortgeschritten ist oder wenn es ein Trank für Kinder sein soll. Veganer verfeinern ihn mit Mandelmilch. Statt Zucker nehmen Gesundheitsbewusste und Feinschmecker Honig oder, wieder die vegane Alternative, Wonig.
Sehr zu empfehlen ist Kokosblütenzucker, auch als Palmzucker erhältlich. Er ist ein natürliches Süßungsmitttel, selbstverständlich rein pflanzlich und reich an Mineralstoffen. Im Geschmack erinnert er an Karamell. Gewürze sind dann eigentlich nicht mehr nötig, die Mandel-Karamell-Note garantiert ein intensives und nicht alltägliche Geschmackserlebnis. Auch Hafermilch passt sehr gut.
Eistee nicht nur für den Sommer, vielleicht von den Engländern in tropischer Hitze erfunden
Die indische Teekultur erzählt unterschiedliche Geschichten, wer diese belebende Erfrischung kreiert hat. Niemand will die Hand für die eine oder die andere Version ins Feuer legen. Der echte und selbstgemachte ist an heißen Tagen auf jeden Fall eine Wohltat. Schwarzer Tee wird sehr kräftig aufgebrüht, doppelt oder dreifach so stark wie sonst, und nach Wunsch gesüßt. Rohrohrzucker kann hier perfekt zum Einsatz kommen. In jedes Glas wird eine Limettenscheibe gegeben, die Gläser werden bis zum Rand mit Eiswürfeln gefüllt. Der frisch gebrühte heiße Tee wird eingeschenkt und erkaltet fast sofort, während ein Großteil des Eises schmilzt.
In Indien wird weit überwiegend schwarzer Tee getrunken, wenn es auch grünen Assam, Darjeeling und Nilgiri gibt. Grüntee erfreut sich vor allem im nordwestlich gelegenen Kaschmir, das teilweise auch zu Pakistan und China gehört, großer Beliebtheit. Kardamom und Safran dürfen hier nicht fehlen. Schwarztee mit Gewürzen, Zucker und Milch ist typisch für dieses Land und ist das Volksgetränk für Arm und Reich, quer durch alle soziale Schichten.
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